Beschlossen wurde die Reise in Paraguay, wo bereits bestehende Kontakte vertieft wurden. In der Hauptstadt Asuncion feierte die Delegation um Graf und Linder den Staatsfeiertag mit einigen Auslandsösterreichern. Vizestaatspräsident Federico Franco Gomez, von der liberalen Partei, der die FPÖ als Schwesterpartei sieht, erklärte Graf das neue Wahlrecht, das den etwa eine Million im Ausland lebenden Paraguayern die Möglichkeit gibt, an Wahlen als Wähler (nicht als Kandidaten) teilzunehmen. Paraguay boomt weiterhin und erwartet für heuer trotz globaler Krise ein Wachstum von rund 8 Prozent nach 15 Prozent im Jahr 2010. Franco Gomez teilte der österreichischen Delegation auch mit, dass er beabsichtige, bei den Präsidentenwahlen 2013 anzutreten.
Im sehr modernen Parlamentsgebäude, das von Taiwan gesponsert wurde, empfing Parlamentspräsident Victor Bogado die Delegation, berichtete von einem Österreich-Besuch in Bregenz im Rahmen des Mercosur-Treffens 2007 und würde gerne wieder kommen. Bogado sagte zu, eine Ausstellung, des Innviertler Künstlers Odin Wiesinger zu eröffnen, die nächstes Jahr in Asuncion stattfinden soll.
Niedrige Steuern schwächen Infrastruktur
Im Gespräch mit dem Bürgermeister von San Bernardino, einer Gründung der Schwester des Philosophen Friedrich Nietzsche, wurden die Probleme Paraugays offenbar. Durch die niedrigen Steuern sind die Gemeinden extrem unterfinanziert. Beispielsweise bezahlt man für ein 20.000 Quadratmeter großes Grundstück nur 11 Euro im Jahr an Grundsteuer. Deshalb gibt es nicht einmal Geld für die Erneuerung von Pumpen in der Kläranlage. Die letzten Investitionen erfolgten noch zu Strössners Zeiten.
Zum Abschluss der Reise wurde Abkommen zwischen der ÖGFLA und der Deutsche Schule Independencia initiert. Die österreichischen Lateinamerika-Freunde werden diese Schule verstärkt unterstützen .Beim letzten Besuch wurden bereits 1000 Euro gespendet. Mit diesem Betrag kann ein Lehrer beinahe ein halbes Jahr beschäftigt werden.
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