Einen Termin-Marathon erlebt derzeit die österreichische Delegation unter Führung des Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf in Chile. Bei zwei Gesprächen wurden bereits Österreich-Besuche vereinbart. Der derzeitige Parlamentspräsident und Chef der größten chilenischen Partei UDI (Unabhänige Demokratische Union), Patricio Melero Abaroa, kommt im Oktober auf Einladung der FPÖ mit einer Delegation nach Wien. Auch dem Justizminister Teodoro Ribera Neumann wurde eine Einladung von HC Strache übergeben.
von HC Strache ausgesprochene Einladung nach Wien und wird kommen.
Die Beziehungen zwischen Österreich und den lateinamerikansichen Ländern zu verbessern, ist das Ziel einer Reise, die eine Politik- und Wirtschafts-Delegation vom 2. bis 12. März unternimmt. Chile, Paraguay und Argentinien stehen auf dem Programm dieser intensiven Tour, in deren Rahmen Gespräche mit hochrangigen Politikern und Wirtschaftstreibenden wie am Laufband stattfinden. So kam es in Santiago de Chile zu zahlreichen Treffen:
Die Universitdad de los Andes wurde vor 32 Jahren gegründet, hat beinahe alle Fakultäten und rund 6.000 Studenten. Interessant dabei: Seit sechs Jahren gibt es ein Abkommen mit der Fachhochschule Wien über den Austausch von Studenten, außerdem wurde gerade ein diesbezügliches Übereinkommen auch mit der WU Wien geschlossen. Martin Graf, Vorsitzender des Wissenschaftsausschusses im Parlament, bot zudem an, dies auch mit den Unis Salzburg und Innsbruck ins Auge zu fassen. Mit Erfolg, denn Rektor Poblete und Graf vereinbarten, mit Nachdruck an der Umsetzung zu arbeiten. Los Andes zählt zu den besten Universitäten Chiles. Wer hier studieren will, muss monatlich 350 Euro Gebühr bezahlen.
Im Außenministerium von Chile traf die österreichische Delegation mit dem Kabinettchef des Ministers, Milenko Skoknic (er war Botschafter in Wien), und den beiden Botschaftern Daniel Carvallo und Jose Gabriel Zepeda zusammen. Thema waren die Ratifizierung des Vertrages mit der Antikorruptionsakademie in Laxenburg sowie das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Österreich und Chile.
Think-Tank „Libertad y Desarollo“ berät rechte Parteien
Über Wahlrecht und Steuersystem diskutierten Martin Graf, der Zweite Wiener Landtagspräsident Johann Herzog, die Nationalratsabgeordneten Gerhard Deimek und Max Linder, der EU-Abgeordnete Franz Obermayr, die Bundesrätin Monika Mühlwerth und der Obmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer, Bernhard Rösch, mit Luis Larrain vom rechtsliberalen Think-Tank „Libertad y Desarollo“. Er gilt als politische Kaderschmiede und berät insbesondere die rechtsliberalen Parteien des Landes.
Ein sehr offenes, 90-minütiges Gespräch gab es mit Justizminister Teodoro Ribera Neumann, bei dem Martin Graf bezüglich Ratifizierung des Vertrages mit der Antikorruptionsbehörde nochmals Druck machte. Der Justizminister sagte zu, sich darum kümmern zu wollen. Große Freude bereitete ihm die Einladung von HC Strache nach Wien, die er „auf jeden Fall“ annehmen wird.
Bergescheren für die Feuerwehr
Man bedankte sich mit einem traditionellen Tanz.
In der wunderschönen, am Pazifik gelegenen Stadt Valparaiso, die nur zwei Autostunden von Santiago entfernt liegt, kam es zum Treffen mit dem Parlamentspräsidenten, Patricio Melero Abaroa. Mit dabei auch der östereichische Honorarkonsul von Valparaiso, Michael Bier. Melero teilte mit, dass er dieses Amt des Präsidenten nur noch wenige Tage ausübe. Grund: Melero wird Chef der größten Partei Chiles, der Unabhängigen Demokratischen Union (UDI). Als Parteichef will er eine Bildungsinitiative starten und eine Steuerreform durchbringen. Im Oktober kommt der UDI-Chef auf Einladung der FPÖ nach Wien.
Wirtschaftsgespräche über erneuerbare Energien und Minen
Für die Wirtschaftsdelegation interessant gestalteten sich der Besuch bei der Investitionsförderungsgesellschaft „Pro Chile“ und ein Empfang in der Residenz der Botschafterin, Dorothea Auer, an der interessante Unternehmer teilnahmen. Außerdem gab es für die Wirtschaftsleute ein eigenes Besuchsprogramm, bei dem sie über erneuerbare Energien und Minen Gespräche führten sowie ein Pflegeheim besuchten.