Die Beziehungen zwischen Österreich und den lateinamerikanischen Ländern sollen nachhaltig verbessert werden. Das ist das Ziel der Österreichischen Gesellschaft der Freunde Lateinamerikas (ÖGFLA).
Aus diesem Grund luden heute der Dritte Präsident des Nationalrates, Martin Graf, und der Obmann der ÖGFLA, NAbg. Gerhard Deimek, (beide FPÖ) zu einem Themenfrühstück ins Parlament.
Von 18 geladenen Ländern entsandten 15 ihre Botschafter bzw. deren Mitarbeiter zu der Veranstaltung. Diplomaten aus Braslien, Chile, Paraguay, Kolumbien, Peru, Bolivien, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Mexiko, Nicaragua, Panama, Uruguay, Ecuador und aus der Dominikanischen Republik nutzen die Möglichkeit eines Arbeitsgespräches und lobten die Initiative des Dritten Nationalratspräsidenten.
Angesprochen wurden die Handelshemmnisse, die mit der Europäischen Union bestehen. Graf ersuchte alle Beteiligten, mehr Anstrengungen bezüglich bilateraler Projekte zwischen den lateinamerikanischen Ländern und Österreich zu unternehmen, um dadurch Druck auf die EU und in Südamerika auf die Handelsfreizone Mercosur auszuüben. Sowohl die Diplomaten als auch Graf sprachen von Verzögerungen bei wichtigen Maßnahmen.
So beklagte der Botschafter aus Guatemala, dass im österreichischen Parlament noch immer nicht das Investitionsschutzabkommen mit Guatemala ratifiziert worden sei. Auf der anderen Seite wartet Österreich auf die Ratifizierung eines entsprechenden Abkommens in Costa Rica. Graf versprach, in seiner politischen Arbeit den Markt Lateinamerika noch mehr in den Fokus zu rücken, „da es sich um stark expandierende Märkte handelt.“ Von Seiten der Botschafter wurde klar gemacht, dass die lateinamerikanischen Länder keine Bittsteller seien, es gäbe vielmehr eine große Skala der Zusammenarbeit, die noch lange nicht ausgeschöpft sei.
Österreich wurde vor allem Kompetenz in der erneuerbaren Energie zugesprochen, außerdem wolle man in der Tourismuswirtschaft und bei der Bildung (Austausch von Studenten) enger kooperieren. Die Botschafter bedauerten in diesem Zusammenhang, dass der Fokus in diesen Bereichen stärker auf Asien gelegt werde. Gleichzeitig wurde der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass es den lateinamerikanischen Ländern in den Jahren 2011 und 2012, in denen sie ihre vor 200 Jahren erlangte Unabhängigkeit feiern, gelingt, auch in Österreich und in Europa mehr in den Mittelpunkt zu rücken.
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